Selbsthilfegruppen

Da bundesweite mehr als 80 Kofoveranstaltung für die Hörgeschädigte gibt, wollte der Verein Hörgeschädigtenzentrum für Bodensee, Allgäu und Oberschwaben e.V. auch nicht entgehen lassen. Deshalb hat der Verein auch eine Abteilung "KoFo" gegründet.

Und seit 2010 wurde unser KoFo als Selbshilfegruppe (SHG) von der Krankenkasse AOK anerkannt. 

Was bedeutet „KoFo“?
„Kofo“ ist eine Abkürzung von Kommunikationsforum.  

Wofür soll die „Kofo“ für die Hörgeschädigten gut sein?
Eine Kommunikation unter „nicht Hörgeschädigten“, gemeint ist normale Hörende, in einem Gesellschaft, Familienfeste oder mit Arbeitskollege ist für viele Hörgeschädigten so gut wie unmöglich. Sie sehen nur noch die schnellen Lippenbewegungen der Lautsprachbenutzer. Auf diese Weise werden viele Informationen an ihm vorbei „geschossen“. Das Mundablesen und die Konzentration auf die Kommunikation sind für viele Hörgeschädigten eine sehr große Belastung und verbrauchen sehr viel Kraft. Die meisten Hörgeschädigten können nur noch 30% von den Lippen ablesen, den Rest raten sie nur. Es führt sehr oft und sehr schnell zu Missverständnisse, z.B. „Mutter“ und „Butter“: ähnliche Wörter und ähnliche Mundbewegungen. Im TV gibt es zahlreiche wichtige Informationen zu sammeln, wie z.B. Gerichtsverhandlungen, Talkshows, Interviews, Dokumentationen, Filme, Serien, Wissensbildungen, usw., aber leider können die Hörgeschädigten damit sehr wenig anfangen, weil es im Fernsehen viel zu wenig Untertiteln und fast kaum Dolmetschereinblendungen gibt. Im Moment sehen wir in Deutschland im TV nur noch 6% aller Programme mit Untertiteln. Das ist viel zu wenig.

Wichtige Information für Hörende: Stellt Euch mal vor, einen Film ohne Ton anzuschauen. Wie fühlen Sie sich dann das an?

Außerdem werden die Untertiteln sehr oft vereinfacht und verkürzt.
Es wird nicht 1:1 übersetzt!
Die Redewendungen und bestimmte Wörter werden nicht angezeigt.Die Hörgeschädigten werden dadurch nicht besser gebildet und können auch kaum wichtige Informationen wahrnehmen, welches im Alltag sehr wichtig ist. Das ist nicht gerecht! Wegen einem hohen Dolmetscherkosten und mangelnde Übersetzung in Textform (z.B. Untertitel) haben die Hörgeschädigten heute schwer, irgendwo eine normale Veranstaltung unter „nicht Hörgeschädigten“ teilzunehmen. 

Der SHG KoFo hat deshalb wichtige Ziele festgesetzt: 
- Erfahrungen austauschen
- Ermunterung der Kontaktaufnahme mit den Hörenden
- Hörende lernen unsere gehörlose Welt kennen
- Pflege der Hörgeschädigtenkultur- Selbstvertrauen fördern
- Lebenssinn geben- Stärkung des Identität der Hörgeschädigten
- Gefühl der gesellschaftlichen Benachteiligung abnehmen
- Als vollwertiger Mensch angesehen zu werden
- Sprachflexibiltät durch Diskussion fördern
- Abbau der Schamgefühle vor Sprachproblemen
- Aufklärung über ihre Rechte
- Wissen werden vermittelt
- Teilnahme des Diskussion
- Förderung eigener Meinungsbildung  

Der SHG KoFo bietet an für die Hörgeschädigten in einem speziellen Kommunikationsforum mit einer Gebärdensprachdolmetscher fehlende Informationen zu bekommen. Durch einen Kommunikationsforum kann man das Wissen erweitern und es bietet für viele eine Barrierefreiheit. 

Jeder ist herzlich willkommen.


Stand: Mai 2011