Raupengruppe

Mutter-Kind-Gruppe (hörgeschädigte Mütter mit hörenden und hörgeschädigten Kindern)

 
Die Idee zur Gründung einer solchen Gruppe und die notwendigen Vorbereitungen gingen 1999 von damaligem Sozialdienst für Hörgeschädigte der Caritas Bodensee-Oberschwaben aus. Von Anfang an war geplant, dass die Leitung einer solchen Gruppe von einer selbst hörgeschädigten Mutter übernommen werden soll.

Frau Petra Ehrmann hat diese Aufgaben übernommen.
Sie ist seit dem 1. Treffen, das am 27. Juli 1999 stattfand, bis heute die Leiterin. Es ist dem persönlichen Verdienst von Frau Petra Ehrmann und ihrer Engagement zu verdanken, dass die Gruppe zu einem festen Bestandteil in der „Welt der Gehörlosen“ geworden ist.

Derzeit sind es 11 Mütter mit insgesamt 22 Kindern, die regelmäßig 1x im Monat im Familientreff „Treff 22“ in Friedrichshafen zusammenkommen.
 
Da den gehörlosen Müttern der Zugang z.B. zu Krabbelgruppen oder sonstigen Mutter-Kind-Gruppen auf Grund der kommunikativen Barrieren verschlossen ist, hat diese Gruppe eine große Bedeutung für die junge Mutter. Sie ist oftmals der einzige Ort, an dem sich die Frauen über die Erfahrungen und Erlebnisse mit ihren Kindern, über Fragen zur Erziehung, über das Mutter-Sein usw. in ihrer Muttersprache, der deutschen Gebärdensprache, unterhalten können. Ebenso wichtig sind diese Treffen für die Kinder, die als sogenannte CODA s (children of deaf adults) ja in einer besonderen familiären Situation heranwachsen. Neben den regelmäßig monatlichen Treffen finden gemeinsame Ausflüge statt und es werden Feiern zu Ostern, Weihnachten usw. organisiert.

In vergangener Zeit organisierte Frau Ehrmann auch Vortrage zu unterschiedlichen Themen, wie z.B. sexueller Missbrauch, Pubertät usw., die großen Anklang gefunden haben. Da an solchen Fort- und Weiterbildungen sowohl Bedarf als auch großes Interesse besteht, möchte Frau Ehrmann diesen Bereich weiter ausbauen.
Die finanziellen Ressourcen der Gruppe sind jedoch begrenzt, so dass sie auf die Unterstützung zur Finanzierung des Gebärdensprach-dolmetschers, der für Veranstaltungen dieser Art unbedingt erforderlich ist, angewiesen ist.

Des Weiteren plant Frau Ehrmann eine ,,Turngruppe“ auf zu bauen, d.h. gehörlose Mutter turnen regelmäßig, z.B. 2x im Monat, unter Anleitung zusammen mit ihren Kindern. Die Gruppe ist offen, d.h. ,,neue“ Mutter (und Vater!) sind herzlich willkommen.
 
                               Stand: Januar 2008